Alteburg

Während der römischen Herrschaft über Teile des Rechtsrheinischen war die Lippe das Rückgrat der dortigen Versorgung, die Flotte war gegenüber der Lippemündung bei Xanten stationiert.
Die Schlacht im Saltus Teutoburgensis (der nicht mit dem heutigen Teutoburger Wald identisch ist) 9. n.Chr. veränderte die Germanienpolitik Roms grundlegend. Insbesondere nach den katastrophalen Germanius-Feldzügen 15 und 16 n.Chr. (die eigentlich zur Rückeroberung des Gebietes dienen sollten) wurde die Grenze auf den Rhein zurückverlegt.

Flottenlager Alteburg, Zeichnung: E.Hermans (anklicken für größer ...) Die Flotte bekam 17 n.Chr. ihren zentralen Stützpunkt für den gesamten Rhein und die angrenzenden Küstenstreifen nahe der Provinzhauptstadt: die Alteburg am heutigen Bayenthalgürtel und unter einem kleinen Teil von Marienburg.
Der genaue Gründungstag ist nicht bekannt. Werner Eck (Gesch., S.404) spricht nur von „frühtiberischer Zeit“.
Da das römische Militär Umstrukturierungen schnell umsetzte, dürfte der Umzug im Frühjahr 17 n.Chr. erfolgt sein.
Vielleicht kann das RGM hier noch etwas genauer aufklären.

Falls nicht, können wir es genauso machen wie die Kollegen in Kalkriese:
Sie haben einige interessante Objekte gefunden, die bereits im Jahr 9 n.Chr. existiert haben könnten. Es gibt aber dort auch weitere Funde, die eindeutig erst von den im Jahr 16 n.Chr. kämpfenden Legionen mitgebracht wurden.
Damit dürfte in Kalkriese nur eine der vielen Schlachten unter Germanicus stattgefunden haben.

Aber ein besserer Aufhänger war es natürlich, zu behaupten, es habe sich um die Varusschlacht gehandelt.

Auch wenn die wohl eher im Sauerland südlich von Kneblinghausen und oberhalb von Meschede auf dem Plackweg stattgefunden hat.
(Wilhelm Leise, Wo Arminius die Römer schlug, Aschendorff, Münster 1987)

Plan des Flottenlagers Alteburg, Zeichnung: E.Hermans (anklicken für größer ...) Genauso können auch wir sagen: „Die Classis Germanica wurde in den ersten Jahren der Herrschaft von Tiberius zur Alteburg verlegt. Es könnte 17 n.Chr. gewesen sein. Deshalb feiern wir das Jubiläum 2017.“
Es gibt so gut wie keine schriftlichen Belege zur Alteburg, wie gesagt fehlt auch einer für den Gründungstag.
Aber es gab im römischen Festkalender die „Portunalia“ am 17.08., ein Fest zu Ehren des Gottes der Häfen.
Auch hierzu fehlt der Beleg, dass sie auf der Alteburg gefeiert wurden. Aber da diese bedeutende Flotte ihren Sitz über Jahrhunderte hier hatte, kann davon ausgegangen werden, dass sie auch ein eigenes Heiligtum hatte, in dem dieses Fest begangen wurde.
Funde des Heiligtum gibt es nicht, es wurde bei einer der Rheinverlagerungen in diesem Bereich zusammen mit dem Ostteil der Alteburg zerstört (Vielleicht auch nur noch seine Fundamente, falls der größte Teil im Laufe des frühen Mittelalters schon vorher abgerissen und anderweitig in Köln verbaut wurde).
Daher der Vorschlag, am Do., 17.8.2017 und insbesondere am Wochenende 19.+20.8.2017 eine große Feier auf dem Bayenthalgürtel durchzuführen.

Sinnvoll wäre es, dabei die Rheinschifffahrt einzubeziehen, was mit der Anlage einer provisorischen Landebrücke verbunden wäre.
Eine Nachfrage bei der KD ergab, dass sie einen Anleger benötigen würden, der 2.500 t aushalten müsste, was mit den Verankerungen an Land etwa 250.000 € kosten würde.
Vielleicht findet sich noch eine preiswertere Lösung, z.B. indem die Marine dort eine provisorische Landungsbrücke installiert, oder vielleicht ein kleinerer Anleger, der dann nur von kleineren Schiffen angefahren werden kann.
Der „Rhein in Flammen“ in Koblenz findet vom 11.-13.8.2017 statt, damit sind die großen Schiffe an unserem Wochenende dort nicht gebunden.

Ein paar Vorfeste, Führungen u.ä. wären auch hierzu sinnvoll.
Der Anleger sollte das ganze Jahr über angefahren werden.
Es wäre zu überlegen, ob der Rundfahrtverkehr von Koelntourist und Dampfschifffahrt Colonia, der derzeit nur Hbf, Schokomuseum, Rodenkirchen, Porz, Zoo und Mülheim beinhaltet, nicht auf den gesamten Kölner Rhein ausgedehnt wird, also auch Worringen, Merkenich, Niehl, Bayenthalgürtel, Weiß, Sürth und Langel.
Auch die schöne Idee des Wasserbusses (richtiger: Amphibienbus) könnte hier gestartet werdet.
Evtl. in Kooperation mit den Nachbarstädten auch auf Zons, Leverkusen und Wesseling.

Bilder zum Flottenlager Alteburg:

Alteburg 1, Zeichnung: E.Hermans (anklicken für größer ...)
Ansicht der Alteburg von Osten
Alteburg 2, Zeichnung: E.Hermans (anklicken für größer ...)
Ansicht der Alteburg von Osten mit Beschriftung


Details:

Südtor, Zeichnung: E.Hermans (anklicken für größer ...)
Alteburg, Südtor und
angrenzende Mauern
West- und Nordtor, Zeichnung: E.Hermans (anklicken für größer ...)
Alteburg, West- und Nordtor
nachgewiesene Gebäude, Zeichnung: E.Hermans (anklicken für größer ...)
Alteburg, nachgewiesene Gebäude
Portunus-Tempel von Westen, Zeichnung: E.Hermans (anklicken für größer ...)
Alteburg, Portunus-Tempel von Westen
Prätorium, Zeichnung: E.Hermans (anklicken für größer ...)
Alteburg, Prätorium



Weitere Informationen zur Alteburg:
- Gerta Wolff, das Römisch.Germanische Köln, Köln 2000, S.259
- Helmut Signon, die Römer zwischen Köln, Bonn und Trier, 1977, S.65
- J.E. Bogaers + C.B. Rüger, Der Niedergermanische Limes, Bonn 1974, S.166ff
- Heinz Günter Horn, Die Römer in NRW, Stuttgart 1987, S. 516 ff
- Werner Eck, Geschichte der Stadt Köln, Köln in römischer Zeit, Köln 2004, S.404
- Wikipedia, Flottenkastell Alteburg
- Wikipedia, Classis Germanica
- Novaesium-Seite zur Rheinflotte



Geisterzug dazu:

Plakat zum Geisterzug 2017, Graphik: E. Hermans (anklicken für größer ...), weitere Informationen hierzu auf www.geisterzug.de     25.02.2017:
Dr römischen Flott ze Ihre: Öm de Alteburch eröm
H: Chlodwigplatz
Aufstellung: Alteburger Str. Ecke Maternusstr.
Zugweg: Alteburger Str., An der Alteburger Mühle, Auf dem Römerberg, Unter den Ulmen, Bayenthalgürtel, Goldsteinstr., Koblenzer Str., Bonner Str.
Auflösung: Bonner Str. Ecke Elsassstr./Darmstädter Str.

    Zugwegplan 2017, Graphik: E. Hermans (anklicken für größer ...)